Existenzängste: Die Auswirkungen der Coronakrise…
Fehlende Lehrstellenangebote, geschlossene Schulen und soziale Isolation - Jugendliche sind von den Folgen der Coronakrise besonders betroffen. Viele junge Menschen sorgen sich deshalb um ihre Existenz. Doch kann man der Krise entgegensteuern?
Arbeitslosigkeit
Seit knapp 9 Monaten befindet sich Österreich mittlerweile in der Coronapandemie. Schon zu Beginn der Krise war schnell klar, wen es ausgesprochen hart treffen würde: die junge Generation. Vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise auf Lehrlinge und den Lehrstellenmarkt sind dramatisch. Ein Blick auf die Zahlen verrät: Das Erfolgsmodell Lehre kam bislang nicht gut durch die Covid-19 Pandemie. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Jugendarbeitslosigkeit (Unter 25-Jährige) um 26% Prozent an1. Auffällig hoch ist dabei der Anteil der Arbeitslosen, die höchstens einen Lehrabschluss haben2. Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung sind nämlich häufig in jenen Branchen tätig, die unter den aktuellen Umständen am meisten leiden2.
Darüber hinaus ist das Lehrstellenangebot Corona-bedingt zu Beginn des Jahres stark zurückgegangen2. So kam es, dass die Anzahl der Lehrstellensuchenden Anfang Mai fast doppelt so hoch war, wie die Anzahl der angebotenen Lehrstellen2. Mittlerweile scheint sich die Lehrstellensituation wieder erholt zu haben3. Seit September wurden dem AMS wieder mehr offene Lehrstellen als Stellensuchende gemeldet3 . Doch diese Statistik ist trügerisch. Das AMS geht davon aus, dass die Coronakrise mit ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen viele Jugendliche entmutigt hat, sich überhaupt beim AMS als Lehrstellensuchende zu melden4. Das schlussfolgert man aus Vergleichen mit den Daten des Vorjahres4.
Bildung
Neben der Arbeitslosigkeit wird dem Thema Bildung in dieser herausfordernden Zeit ebenfalls viel Aufmerksamkeit gewidmet. Im Fokus der Diskussionen stehen vor allem Home Schooling und die aufgehende Bildungsschere. Vor allem während des ersten Lockdowns stellte die Umstellung auf Homeschooling viele Lehrer*innen in Österreich vor große Probleme. Die Schüler*innen haben in dieser Zeit viel Stoff verpasst und viele von ihnen taten sich schwer ihre Online-Aufgaben zu erledigen5. Oftmals mussten Eltern, die selbst im Homeoffice waren, ihre Kinder bei den Übungen unterstützen. Auch im derzeitigen Lockdown sieht das nicht anders aus. Nachhilfe können sich nur wenige leisten, vor allem unter den momentanen Umständen.
Persönlichkeitsentwicklung
Gerade in einem Lebensabschnitt, der große Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen hat, werden diese sozial isoliert. Wichtige soziale Interaktionen mit Freund*innen, Schulkolleg*innen oder Arbeitskoleg*innen fallen weg, hinzu kommen möglicherweise Ängste um das Leben der Großeltern, die finanzielle Situation der Eltern oder um die eigene Zukunft. In den Medien ist immer wieder von der sogenannten "Generation Corona" die Rede. Die aktuellen Maßnahmen treffen die Jüngsten vermutlich nicht nur auf wirtschaftlicher, sondern auch auf sozialer Ebene am härtesten.
Förderungen für Lehrbetriebe
Um die negativen Auswirkungen der Coronakrise auf den Lehrstellenmarkt und Lehrausbildungen abzufedern, bietet der Staat Österreich eine Vielzahl von Förderungen für Lehrbetriebe an6. Beispielsweise erhalten Lehrbetriebe, die zwischen dem 16. März und dem 31. Oktober dieses Jahres neue Lehrlinge aufgenommen haben, eine Bonuszahlung von bis zu € 3000,- pro Lehrling6. Zu 100% gefördert werden die Kosten für Nachhilfe im Wert von bis zu € 3000,- pro Lehrling mit Lernschwierigkeiten6. Außerdem kann auch für Lehrlinge die Corona-Kurzarbeit beantragt werden7. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass 50% der Ausfallszeit für "ausbildungs- bzw. berufsrelevante Ausbildungsmaßnahmen" investiert wird7.
Mein Fazit
Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Coronakrise auf junge Menschen sollten ernst genommen werden. Die staatlichen Förderungen stellen einen guten Anreiz für Lehrbetriebe dar, um in die Bildung ihrer Lehrlinge zu investieren. Durch Nachhilfe kann verpasster Lernstoff nachgeholt und Aufgaben für die Schule gemeinsam erledigt werden. Diese Möglichkeiten müssen von den Lehrbetrieben aber tatsächlich genutzt werden.
Die Bildungsmanufaktur® Österreich bietet zu 100% geförderte Online-Seminare in den Hauptfächern Englisch, Deutsch und Mathematik an. Darüber hinaus wird auch ein Workshop für Persönlichkeitsentwicklung mittels des RGB-yourlife® Modells angeboten. Wenn Sie Interesse daran haben Ihre Lehrlinge in dieser Krisenzeit zu unterstützen, dann melden Sie sich unter folgendem Link:
Quellen:
- https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201201_OTS0150/steigende-jugendarbeitslosigkeit-darf-sich-nicht-verfestigen (Zugriff 16.12.20)
- https://www.derstandard.at/story/2000117280325/corona-trifft-lehrstellenmarkt-und-lehrlinge-voll (Zugriff 16.12.20)
- https://www.ams.at/content/dam/download/arbeitsmarktdaten/%C3%B6sterreich/berichte-auswertungen/001_spezialthema_0920.pdf (Zugriff 16.12.20)
- https://kurier.at/wirtschaft/karriere/corona-narben-gehet-hin-und-bildet-euch/401050615 (Zugriff 16.12.20)
- https://wien.orf.at/stories/3045278/ (Zugriff 16.12.20)
- https://www.wko.at/service/bildung-lehre/Gesamtuebersicht_Foerderarten_lehre.html (Zugriff 16.12.20)
- https://www.wko.at/service/bildung-lehre/corona-verschiebung-pruefungstermine.html